Tradition neu erlebt

Besuchsbericht, am 20.05.2022, 10 Uhr beim Milchmäderl  im Mostviertel,

Heute hat es 33°C -eine neue Rekordtemperatur für dieses Datum und ich koche selber am Lenkrad unseres Vereinsautos am Weg nach Wallsee. Das ist mein Weg zu einem der Bauern für die ich so gerne die Botschafterinnenrolle spiele. Weil, ja, bei diesen Leuten findet man das „Real Food“, echte Lebensmittel, die uns, die Menschheit, tausende Jahre gut ernährt haben. Eine Nahrung für die echten Menschen!

Liebe für Lebensmittel hatte ich auch viel, als ich vor 30 Jahren die Studienrichtung Lebensmitteltechnologie ausgesucht habe.  Ich bin schon seit sechs-sieben Jahren auf dem Weg zurück zu den Wurzeln, und ich bin fasziniert, viele Bauernhöfe zu besuchen. Mein heutiges Interview fand im Stall statt. Nicht so warm wie draußen, angenehmer Geruch, Licht und eine sehr gute Atmosphäre.

Wie kommt ihr zu eurer Beschäftigung – Berufung zum Beruf?

Sie wollten von Anfang an in der Landwirtschaft bleiben. Darum die Ausbildung an der BOKU, die vielen freiwilligen Kurse über das echte Essen, über Milch und Käse, Fermentation im Speziellen. Darum das Netzwerken die Netze mit erfahrenen Menschen und das Interesse am autark sein.

Die Lämmer kamen neu in den Landwirtschaftsbetrieb von Katharinas Vater, weil sie kleiner als eine Kuh sind und einfacher im täglichen Umgang zu handhaben sind. auch ohne viel Erfahrung mit der Tierwelt, einfacher gehalten werden können. Sie haben es geschafft. Die Herde mit prägnantem Herdentrieb, mit sympathischen Charakteren, enthält jetzt 135 Mädels und 20 davon haben einen Namen. Sie haben sich auch in den Käsesorten als Inspiration verewigt: Griawige Greta, Schneidige Susi, Zarte Zenzi, Feine Frieda, Hurtige Helga, Resche Resi, Brillante Berta, Milde Mathilde, Seidige Sandra. Gerda, Susi, Zenzi, Ilsa, Resi, Helga u.s.w.

Auch die Widder sind aus Dankbarkeit nach prägnanten Menschen benannt –Hugo nach dem Großvater, Klaus nach dem Onkel, und Johannes nach einem Freund – sie alle standen mit ihren helfenden Händen für diese schöne Realität am Bauernhof bereit.

Mutig waren sie von Anfang an um die wertvolle Schafmilch im Ganzen zu bearbeiten. Und noch mutiger war es, als erstes davon einen Hartkäse zu erzeugen. So wie früher der Hirte. Nach sechs Jahren können sie etwas über Erfahrung sprechen. Sie merken die Unterschiede bei der gleichen Sorte Käse, wenn sie oder er in der Käserei „Dienst“ hat (es ist derzeit ein zwei Personen Betrieb). Hier kann man aber nicht über Dienst sprechen. Es wird gemacht was zu machen ist. Der menschliche Nachwuchs Nino ist zurzeit  besonders für BeideKathi eine neue Beschäftigung. Die Arbeit wird gern geteilt und zeigt noch einmal wie harmonisch alle sind, wenn die Liebe da ist.

Warum Bio?

Gerald antwortete unmittelbar auf diese Frage: „Wir anerkennen die biologischen Prozesse und wir wollen uns mit der Natur entwickeln und nicht gegen die Natur. Unser Ziel ist Optimal und nicht Maximal. Die Qualität der Milch spiegelt die Gesundheit des Tieres wider..

Für sie beide geht Bio weiter als die Standardrichtlinien von Bio Austria oder der EU. Sie suchen die biologischen Prozesse im natürlichen Jahreskreis., Tier und Pflanzen -Biologie. Er erzählt wie er die Brücke zwischen Winter und Frühsommer mit den Schafen baut. Die Tiere  dürfen nur können anfänglich nur stundenweise nach draußen damit sich die Mikroben im Pansen der Tiere unstellen können. um den Pflanzen Zeit zu geben, die Weide wieder zu beleben.

Die Vögel sind ständig zur hörenzeigen auch viel, wenn sie den Schafstall Lämmerstall queren und bezwitschern.

Die fehlenden Fliegen sind ebenfalls ein Indiz der Sauberkeit und sie werden mit Schlupfwespen mit biologischen Produkten schonend bekämpft. Die Reinigungsmittel in den Käsereiräumen sind sorgfältig ausgewählt, um die Effizienz des Prozesses hoch zu halten und wenig Ressourcen zu verschwenden. , mit weniger Wasser, wenig oder fast keine Chemie.

Er geht weiter in seinem Plädoyer „Warum Bio0 (=integriert in der Natur)“ und erzählt über seine Sorge beim Themafür die Verpackung, da noch immer Kunststoff Plastik, wegen der herausragenden Haltbarkeit unserer seiner Produkte  mit minimalem Kostaufwand für die Konsumenten. Eine wiederbefüllbare Lösung wäre schon da, aber nicht funktionsfähig für unser Sortiment. das bedeutet viel mehr Kommunikation und Aufwand von allen Seiten. Sie wären für ein Pfandsystem, bei dem die Reinigung über ein vielleicht bäuerliches Netzwerk funktioniert.: Produzenten-Lieferanten-Konsumenten.

Also „Bio“ am Bauernhof für Katharina und Gerald inkludiert auch Nachhaltigkeit und Integration mit der Natur als Biodiversität.

 

Wie schmecken die Produkte?

Jedes Produkt hat seine eigene Prägung, die bei von der Industrie produzierten Käsen kein Äquivalent zu finden hat. Alle sollten probiert werden, einer nach dem anderen und nach Bedarf. Die Bauern produzieren auch deswegen so viele Sorten, weil sie Synergien bei der Herstellung nützen.

Ich erzähle gerne von meinen Geschmackserlebnissen im Mund, mit meinem Verkostungspaket.

Hurtige Helga Bio Grillkäse

Eine eher cremige Alternative zu Halloumi, die nicht zwischen den Zähnen quietscht. Der milde, aber doch aromatische Eigengeschmack lässt die fehlenden Kräuter nicht vermissen.

Griawige Greta  Bio Hirtenkäse

Als gebürtige Rumänin bin ich sehr empfindlich bei der Qualität des Schafkäses. Sehr stolz auf unsere Telemea (hier bekannt als Feta), die nirgendwo gleich gemacht wird, war ich froh die Geschmäcker meiner Kinderzeit zu erwecken. Harmonische Salz- und Säurekombination, Fettgehalt gut ausgewogen, saftiger und doch fester Biss. Sehr gut!

Feine Frieda – Bio Schafkäsegupf

Der klassische österreichische Stil, sehr zart auf der Zunge, ohne der sonst oft üblichen unangenehmen Schärfe. Genau darum sowohl für Süßes als auch für Pikantes geeignet.

Schneidige Susi -Bio Hartkäse

Hart, kompakt, mild würzig, passt gut als regionale Antwort zu Parmesan (wohltuend weniger Salz als üblich).

Resche Resi – Bio Topfen

Reiner Frischkäse mit einem unbeschreiblich guten Geschmack/Körperlicher Impact. Es aktiviert deinen Mund, deinen Körper, öffnet die Türen für viele Kombinationen, auch für kreative ganz neue Gerichte.

Empfehlenswert! Bestelle dein Verkostungspaket!

Und schau wie es den Lämmern geht.

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Das Mikroben-Leben